Muslimisch kochen

von Rupprecht Andreas

Respekt, Toleranz und Offenheit gegenüber fremden Kulturen – das sind Werte, denen gerade in der heutigen Zeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Da die Wertevermittlung zu den obersten Bildungs- und Erziehungszielen aller Schularten gehört, soll diese im Unterricht thematisiert und vor allem auch eingeübt werden. Deshalb beschloss die Klasse 7a zusammen mit ihren Lehrkräften in Hauswirtschaft und Ernährung, Evangelische und Katholische Religionslehre sowie Ethik ein fächerverbindendes Unterrichtsvorhaben zum Thema „Muslimisch kochen“ durchzuführen. Nach einer Einführung in die muslimischen Speisevorschriften wurden von den Schülern in Kleingruppen halale (= erlaubte und gestattete) Speisen zubereitet. Bereits während des Kochens breitete sich in der Schulküche (und auch in der gesamten Aula) der herrliche Duft von Köfte (= Hackbällchen), Bulgursalat, Tsatsiki und Baklava (= einem in Zuckersirup eingelegten Gebäck) aus. Bei aufkommenden Fragen, wie z.B. warum Ayran – ein Joghurtgetränk – gesalzen und nicht gesüßt werde, glänzten die anwesenden muslimischen Schüler mit ihrem Expertenwissen. Und so wuchs nach und nach das Verständnis für die im Islam geltenden Vorschriften. Beim gemeinsamen Mahl, das allen Beteiligten hervorragend schmeckte, wurde schließlich aus Verständnis spürbar mehr – nicht nur Toleranz, sondern sogar Akzeptanz!    

Dagmar Gawinowski

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