Die unsichtbare Gefahr

von Rupprecht Andreas

Glasfassaden sind auch an unserer Schule eine große Gefahr für Vögel. Anscheinend werden hauptsächlich Singvögel durch Spiegelungen so getäuscht, dass sie Glasscheiben nicht wahrnehmen, dagegen fliegen und dadurch zu Tode kommen. Man nennt dies dann: Vogelschlag. Dies sollte aus Artenschutz- und Naturschutzgründen vermieden werden.

Bei uns beobachteten diese Problematik vor allem unser Hausmeister Peter Storch und Schüler, die morgens die verunglückten Vögel meldeten.

Herr Glaser als Mitglied der erweiterten Schulleitung stellte deswegen einen Kontakt mit Frau Schneider vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) her, die anbot, Vogelschlagfolien unter bestimmten Voraussetzungen finanziell zu unterstützen. Dazu war es nötig, in einer bereits laufenden Studie Daten über den Vogelschlag zu liefern.

Deswegen bildete sich ein „Vogelschlagteam“ aus Herrn Glaser, Herrn Storch, Frau Meyer (Biologie) und Frau Schneider. Gemeinsam wurden die Scheiben ausfindig gemacht, die am meisten vom Vogelschlag betroffen waren.

Frau Meyer übernahm mit Schülern der alten 6d aus dem Jahrgang (2018/2019) und Schülern der jetzigen 7a die Meldung über Vogelschlagereignisse in genauen Vogelschlaglisten an den LBV seit Mai 2019 bis November 2020. Frau Schneider empfahl das Modell: ca. ein halbes Jahr die ausgewählten Scheiben auf Vogelschlag zu beobachten ohne Vogelschlagfolien und dann nach Aufbringung der Folien, ob noch Vogelschlagereignisse stattfinden.

Es hatte sich mittlerweile herausgestellt, dass die großen Glasflächen am Neubau zwischen der Neubauaula und dem Fahrradkeller der Hotspot für die Vogelschlagereignisse waren.

Frau Schneider war dazu mehrmals an unserer Schule und hielt für die Klasse 7a am 08.10.2019 extra einen Vortrag über das Vogelschlagprojekt des LBV mit verschiedenen Folienmöglichkeiten.

Unser Hausmeister übernahm es dabei, Angebote von Glasbaufirmen einzuholen, die die Folien anbringen sollten, und war stets beratend zur Stelle, wenn es sich um technische Machbarkeit handelte. Schließlich stellte sich heraus, dass für das Projekt über 2000,- € zusammenkamen, die zu finanzieren waren.

Nach Verhandlungen mit der Stadt Amberg ergab sich leider keine Finanzierungsmöglichkeit seitens der Stadt Amberg. Nach weiteren Verhandlungen durch Herrn Glaser konnte aber aus dem Topf des LBV der Großteil der Kosten übernommen werden. Der Rest wurde von der Schule übernommen. Da glücklicherweise die Kosten durch die Fa. Wiesner geringer ausfielen als gedacht, konnten wir unseren Spendenbetrag an den LBV zurückgeben und trugen so zur Entlastung der Kosten des Verbands bei.

 

Das Angebot für die Folienbeklebung erhielt die Firma Wiesner aus Kümmersbruck. In den Osterferien war die Außentemperatur so weit angestiegen, dass die Firma am 08.04.2020 die Folien anbringen konnte.

Die Schönwerth-Realschule bedankt sich bei dem Landesbund für Vogelschutz für die kostenlos bereitgestellten Vogelschlagfolien, für die Übernahme der Rechnung der Firma Wiesner und für die gute Zusammenarbeit mit Frau Schneider, die das Projekt vom LBV gemanagt hat. Wir hoffen bis November 2020, dass wirklich keine Vögel mehr an die streifig beklebten Glasscheiben der Schule schlagen und es sich bewährt, dass die Folien die Scheiben für die Vögel sichtbar machen und keine Vögel in diesen Bereichen mehr zu Tode kommen.

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