Ritmo caribeño

von Rupprecht Andreas

Von heimatlichen Klängen über den Sound Hollywoods zum ritmo caribeño

- Franz Xaver von Schönwerth – Realschule wartete am traditionellen Musischer Abend mit breit gefächertem Programm auf –

 

Nach einem Flashmob der Big Band zu „Viva la vida“ von Coldplay begrüßte Schulleiter Matthias Schall die Gäste in der mehr als gut gefüllten Aula. Danach erweiterte die Big Band ihr Instrumentarium um Xylophon und diverse Percussioninstrumente und betonte mit „The Groovemeister“ auch ihre rhythmische Souveränität. Leiter dieses Ensembles ist Anton Lottner, der anschließend auch das Mikrofon übernahm und in gewohnt informativer und humoriger Weise durchs Programm führte. Es folgten Beiträge am Flügel, wobei es eine Freude ist, die stetige musikalische Entwicklung unserer Schüler zu verfolgen: Sowohl Andrea Reinhart (9c) als auch Thorsten Wallner (9b) demonstrierten erneut, dass sie den musikalischen Kinderschuhen längst entwachsen sind und ihren individuellen Weg zu Künstlerpersönlichkeiten beschritten haben. Andrea Reinhart konnte mit „Wind“ wieder ihre lyrische Seite zeigen und spiegelte hierdurch, dass die feine Nuancierung ihr Spezialthema ist. Thorsten Wallner blieb mit „The game is on“ aus „Sherlock Holmes“ und „Time“ aus „Inception“ der Filmmusik treu und nutzte von filigraner Fingertechnik bis hin zu kraftvollen Harmonien die Klangmöglichkeiten des Instruments voll aus. Nach diesem Ausflug nach Hollywood führten einige Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 5e zurück in die Heimat: Begleitet von Paul Willner am Akkordeon trugen sie nicht nur bayerisches Liedgut wie „Mir san vom Wald dahoam“ und „Bergvagabunden“ vor, sondern präsentierten auch optisch die volle Kollektion der bayerischen Trachtenmode. Danach gesellten sich weitere Schülerinnen und Schüler der Klasse dazu, um mit einem „Tom Kit“ die Klangmöglichkeiten der Boomwhakers – einem im Musikunterricht häufig eingesetzten Instrument zur Rhythmusschulung – zu demonstrieren. Aaron Hertz setzte zusätzliche Akzente am Drum-Set. Elli Martel (8e), gesanglich unterstützt von Annika Stromm (8b), stellte anschließend sowohl ihre gesanglichen als auch ihre pianistischen Fähigkeiten unter Beweis, man könnte meinen, sie trete in die Fußstapfen von Adele … Ihre Deutsch-Hausaufgaben gemacht hatten unsere Fünftklässler: Eine Auswahl aus 5a, b, c und d zeigte, dass es durchaus möglich ist, Goethes „Zauberlehrling“ auswendig zu beherrschen, vorausgesetzt, man darf ihn rappen … so groovy „wallte“ er wohl noch nie! Im Anschluss betrat erneut Annika Stromm die Bühne, diesmal zusammen mit Nina Groher (8b), beide allerdings erst auf den zweiten Blick zu erkennen aufgrund ihres „Gangsta“-Outfits. Synchron und kraftvoll boten sie zu „Lie to me“ einen stilechten Street-Dance dar, gegen Ende unterstützt von Fünftklässlern aus dem Publikum. Marco Übler – in Volksmusikkreisen einschlägig bekannt – hatte sich zur Unterstützung Julian Baumgartner, einen unserer Absolventen aus dem letzten Schuljahr, geholt und brachte mit spontaner Hilfe von Leo Neller (8e), dem Schlagzeuger unserer Big Band, Kirwa-Stimmung in die Schul-Aula. Es folgte die Schulband unter Leitung von Wolfgang Petrig – neben der Big Band das zweite feste Ensemble unserer Schule. Vanessa Segerer (9f) eröffnete mit dem eher melancholischen Song „Apologize“, den sie nicht nur selbst sang, sondern auch am Piano gestaltete. Danach übernahm Elli Martel (8e) das Mikrofon und brachte – wen wundert´s? Siehe oben! – „Rolling in the deep“ von Adele zu Gehör. Die Songs dieser Interpretin scheinen ihr auf den Leib geschrieben zu sein. Auch das abschließende „Legendary“ konnte sich absolut hören lassen, Elli ist eben eine gestandene Frontfrau, die auch gerne mit dem Publikum flirtet – natürlich rein professionell. Die begleitenden Musiker blieben zwar optisch bescheiden im Hintergrund, bildeten aber akustisch den perfekten Rahmen für ihre Sängerin. Souverän und rhythmisch sicher gestalteten Daniel Birner (9c) am Bass sowie Roman Klein (10a) und Cornelius Lohner (6e) an Drum-Set und Cajón ihre Partien und gaben ihren Sängerinnen das nötige Rückgrat. Zum Schluss musizierte – wie bereits am Anfang – die Big Band, jetzt ergänzt um typische Latin Percussion. Dementsprechend muteten die beiden letzten Stücke karibisch an. In „Senior Slide“ veranschaulichte Simon Vogl (5c) mit seiner Posaune die entsprechenden „slides“ mit Hilfe einer speziellen Spieltechnik, die der Fünftklässler souverän beherrscht. Schließlich kam man nicht nur harmonisch perfekt in „Havana“ an, auch die Schlagzeuger vermittelten mit virtuosen Clave-Varianten den nötigen ritmo caribeño.                                        

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